Ich muss gestehen, dass das Osterfest, für mich, das wichtigste christliche Fest ist. Ich kann nicht genau sagen warum. Vielleicht weil es sich um einen Neu-Anfang
und nicht um ein Ende handelt. Auch finde ich diese ungezwungene Art zu feiern einfach schön. Mit Freunden und allen die einem lieb sind. Und das gilt nicht
immer für die Familie, wenn man sich so umhört.
Da die Hauptspeise (Torta Pasqualina) doch recht herzhaft ist und jede Menge Ricotta und Parmigiano vereint, habe ich mich für ein ganz leichtes Primo
entschieden, denn ich bin ein Freund der leichten Küche und schließlich möchten wir auch noch herzhaft in die Colomba beißen, auch wenn ich der Meinung bin,
dass diese nur aus Luft besteht;-)
PRIMO / ANTIPASTO
Peperonata mit Trofea Zwiebeln
und Basilikum
SECONDO / TORTA PASQUALINA
Eine Torte aus geschichteten,
hauchdünnen Teiglagen, gefüllt mit
Spinat / Ricotta Farce und Ei.
DOLCE / COLOMBA PASQUALE
Ein luftig, leichter Hefekuchen in
Form einer Taube.
PRIMO / ANTIPASTO
Peperonata mit Tropea Zwiebeln und Basilikum
Obwohl ich rohes Gemüse liebe, rate ich vor allem bei der Paprika sie zu häuten, denn die Schale bleibt bis zu 3 Wochen im Darm
Für die Basis (geschmorte und gebratenen Paprikaschoten werden Peperoni genannt) halbiert man die entkernten Paprika (rot, gelb oder orangene) und legt sie
mit der Schnittfläche, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech! Auf die oberste Schiene bei 200 Grad für ca 20 - 25 Minuten. Bis die Haut oben schwarz ist.
Dann rausnehmen und für ca 10 Minuten abkühlen und die Haut vorsichtig entfernen. Ich mache davon meist mindestens 2 Bleche, denn in Tupperdosen und
leicht geölt, hält diese im Kühlschrank ca. 10 Tage und kann zu allem möglichen weiteren Köstlichkeiten zubereitet werden. Z.B. Saucen, Suppen, Beilagen,
Bruschette, etc. Und die gekauften sind meist längst nicht so gut, schmecken häufig leicht säuerlich (wegen der Konservierungsstoffe) und sind enorm teuer. Für
die klassische Peperonata, wie sie aus dem Süden Italiens kommt, wo die Sonne die Flora und Fauna optimal verwöhnt, benutzen wir rote Zwiebeln, die eine
optimale Balance von Schärfe und Süße hat. Eine der besten ist die Tropea-Zwiebel, die Ihr sicher kennt. Markant ist, dass sie zu einem festen Zopf gebunden
sind. Somit kommt sie in der Küche auch noch dekorativ zum Einsatz. 2008 wurde sie in den Status eines IGP (Geschützte geografische Angabe. Dient als
Auszeichnung von traditionellen und typischen Spezialitäten einer klar definierten Region) Produktes erhoben und man kann sie mittlerweile auch hier erwerben
auch wenn nicht an jeder Ecke. Ich habe das Glück in Königstein einen Dealer zu haben, der sie meistens lagernd hat. Die dritte Zutat ist die Tomate, die ich
meistens als grobe Sauce zubereite und dann in einer Pfanne mit den Paprika in einer großen Pfanne mit Knoblauch, Olivenöl und Salz ca. 10 Minuten schmore.
Die Peperonata sollte anschließend mindestens 4 Stunden bei Raumtemperatur auskühlen und auch bei dieser oder leicht erwärmt, mit viel Olivenöl und
frischem Weißbrot, serviert werden.
SECONDO
Torta Pasqualina mit Spinat/Ricotta Lagen und Ei
Alles begann mal wieder mit Silvio Berlusconi. Italiens ehemaliger Ministerpräsident hatte sich im Video einer Tierschutzorganisation gegen das Schlachten von
Osterlämmchen eingesetzt. In idyllischem Grün füttert er ein Lämmchen mit der Flasche und streichelt es. Auch seine Partnerin Francesca Pascale herzt ein
Lamm. Darunter steht das Motto: „Zu Ostern, entscheide dich für das Leben.“ Das nahm Berlusconi so ernst, dass er gleich fünf Lämmchen adoptierte. Das
berichtete die Organisation „Lega Italiana per la Difesa degli Animali e dell'Ambiente“. Das Video verbreitete sich im Netz und machte das Osterlamm zum
Politikum in Italien….Das brachte viele italienische Gemüter im Jahre 2017 zum Erhitzen…. und da wir seit nunmehr 15 Jahren u.a. auch kein Lamm mehr essen,
präsentiere ich Euch heute die sensationelle „Torta Pasqualina“.
Ich gebe zu, sie ist schon ein bisschen aufwendig zuzubereiten, aber es lohnt sich. Ursprüngliche kommt diese außergewöhnliche Spezialität aus Genua. Nicht
weniger als 33 Schichten des knusprigen Teiges mussten es damals sein (als Symbol für die 33 vollendeten Jahre Jesus Christi). Ich bereite „nur“ 12 zu
Tipp: Wenn Du Dir nicht ganz so viel Mühe geben möchtest, kannst Du den Teig mit tiefgekühlten Blätterteig ersetzen, das ist keine Schande- aber VORSICHT! Das
Ergebnis ist ein völlig anderes Gericht, aber durchaus lecker. und aus diesem Grunde bereite ich sie auch nur einmal im Jahr, für meine besten Freunde, zu;-)
DOLCE
Colomba Pasquale
Den süßen Abschluss des Ostermales bildet die „Colomba Pasquale“ ein Hefekuchen in Form eine Taube (als Symbol für Jesus und den Frieden). Meist kaufen
wir mehrere, die wir dann in den folgenden Tagen genüsslich vertilgen. Und wir beginnen mit dem Naschen dann auch schon morgens, zum Kaffee. Absoluter
Liebling ist die Firma Loison, ein Familienunternehmen, das ihren Sitz seit 75 Jahren in Costabissara bei Vicenza (Region Veneto) hat. Seit 1994 führt Dario
Loison das Unternehmen, zusammen mit Sonia. Sie sind nun die dritte Generation des Familienunternehmens. Das Geheimnis für ihre tollen Produkte sind
Tradition und Innovation. Sonia ist die nostalgische und romantische Seele des Unternehmens. Sie zeichnet die schönen Verpackungen für ihre köstlichen
Leckereien selbst. Der Handwerksbetrieb produziert täglich frische Ware die keine Massenanfertigung ist. Das Hauptprodukt ist der Panettone, in vielen
verschiedenen Geschmacksrichtungen. Aber dazu mehr in meiner Weihnachtsausgabe.
Kleine Info am Rande: Die meisten italienischen Nachnamen enden mit einem Vokal. Der echte aus dem Veneto stammende mit einem „n“ , wie zum Beispiel,
Trevisan (d.h. aus Treviso) Pavan (d.h. aus Padua) Furlan (d.h. aus Friaul-Julisch Venetien) Bressan (d.h. aus Brescia) etc.
Und doch ist der häufigste Nachname auch im Veneto „Rossi“
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